Die Einheit der Kirchen ist uns immer ein wichtiges Anliegen gewesen

„Schon seit den 1970er Jahren treffen sich Menschen verschiedener Konfessionen und Nationen zu Pfingsten, um Gott für seinen Geist zu danken“, so Pfarrerin Erika Engelbrecht (Evangelische Kirchengemeinde) zu Beginn der Feier. Mit ihren verschiedenen Gaben könnten sich die Gläubigen gegenseitig unterstützen. Bei einer Mitmach-Aktion rief Pastor Hans-Günter Simon (Evangelisch-Freikirchliche Gemeinde) die Gottesdienstbesucher auf, sich auf ihre eigenen Gaben zu besinnen. Wer wollte, schrieb seine oder ihre Gabe auf ein großes Plakat. In dieselbe Richtung ging die Predigt von Norbert Scheckel. Der Pfarrer des katholischen Pastoralverbundes Gütersloh-Süd verglich die Gläubigen mit Kirchenglocken: „Beide haben die Aufgabe, Menschen zu Christus zu rufen und für Christus zu begeistern.“ Auch heute dürften Christen damit rechnen, „dass der Geist Gottes weht, wo er will und jederzeit ein neues Pfingsten geschehen lassen kann.“

Gebete in acht verschiedenen Sprachen und Lesungen in den biblischen Ursprachen Hebräisch, Aramäisch und Griechisch rundeten die Feier ab. Danach bewirteten die Veranstalter ihre Gäste mit Würstchen vom Grill und kalten Getränken.

Die Glocke vom 01.02.2009
Neujahrsempfang des Christenrats

Gütersloh (mab). Mit dem Neujahrsempfang des Christenrats ist die Gebetswoche der Gütersloher Christen am Freitag beendet worden. An jedem Abend trafen sich die Teilnehmer an einem anderen Ort zur inneren Einkehr: in der griechisch-orthodoxen Kirchengemeinde Heiliger Therapon, der Evangelischen Landeskirchlichen Gemeinschaft, der Kapelle des St-Elisabeth-Hospitals, im Ratssaal der Stadt Gütersloh – und zum Abschluss in der Erlöserkirche.

Das Leitungsteam des Christenrats hatte Vertreter aus Politik, Gesellschaft und Kirche zum Empfang eingeladen. Aktuell sind dies die evangelische Pfarrerin Erika Engelbrecht, Region Stadtmitte, Pfarrer Volker Walle, evangelische Kirchengemeinde Friedrichsdorf, und Pfarrer Sabri Aydin von der St.-Stephanus-Gemeinde. „Leider ist der Glaube an Gott heute keine Selbstverständlichkeit mehr“, bedauerte Bürgermeisterin Maria Unger. Sie verwies auf die Jahreslosung 2009, die Hoffnung schöpfen lasse: „Was bei den Menschen unmöglich ist, ist bei Gott möglich.“

Die Organisatoren haben das von Papst Benedikt initiierte Paulusjahr zum Anlass genommen, das Leben und Wirken des Apostels aufzuzeigen. Pfarrerin Engelbrecht schlüpfte dazu am Freitag in die Rolle der Interviewerin und stellte Paulus (Pfarrer Walle) die Fragen. Geboren etwa im Jahr 8 nach Christus in Tarsus, sollte Paulus bei einem berühmten Rabbiner in die Lehre gehen. Er sei voller Tatendrang gewesen, Schriftgelehrter geworden, habe mehrere Sprachen gesprochen und sich in eine Gruppe von Pharisäern begeben. Als die Christen mit ihrem Anführer Jesus auftauchten, habe er alles getan, diese Menschen zu verfolgen – bis er auf dem Weg nach Damaskus eine Vision gehabt habe . . .

Auch der Mädchenchor aus der St.-Stephanus-Gemeinde berichtete in seinen Liedtexten von dieser Geschichte. Am Ende weihte Pfarrer Miltiades Stavropoulos aus der griechisch-orthodoxen Gemeinde Brot, das die Frauen der Gemeinde gebacken hatten. Es wurde den Gästen zusammen mit griechischem Wein gereicht.